schweizerbauer.ch vom 22.11.2008
Alpmilchspezialitäten in regional grösster Auswahl erfreuten sich eines regen Zuspruchs des Käuferpublikums.
Gediegene Ambiance herrschte im «Alten Schützenhaus». Bereits zum sechsten Mal genoss der Nidwaldner Alpchäsmärcht im behäbigen Holzbau das Gastrecht. Dort, wo vor einer Woche die Abendfestlichkeit der Beckenrieder Älplerkilbi die Szene beherrschte, säumten nun dekorierte Marktstände die Festwirtschaft. Der Initiant des Nidwaldner Alpchäsmärchts, Bauernlandammann Martin Ambauen, leitete den gastronomischen Bereich des Anlasses. 150 Personen liessen sich am Sonntag das grosse Bauernfrühstück schmecken. Im Untergeschoss, im erstmals inszenierten Chäs- und Wiistubli, war Fondueplausch mit musikalischer Unterhaltung angesagt, was regen Zuspruch fand. Wie trefflich lautet doch der Slogan der Alpkäser: «Nidwaldner Alpsommer zum Geniessen.» Bäuerinnen boten Brot, Backwaren und Konfitüre an. Trockenfleisch und Wurstwaren von der «Holzen» in Ennetbürgen bereicherten die Palette des Angebots.
Edle Produktion
Die 13 Nidwaldner Alpkäser verstehen ihr Metier. Sie kennen das gewisse Etwas für einen erfolgreichen Marktauftritt. Zunächst ist es die Regionalität, die sich nicht an Kantonsgrenzen, sondern an die geografischen Gegebenheiten orientiert, was eine Willkommenserklärung an die Alpkäser im benachbarten Gebiet Seelisberg UR sowie – in Richtung Süden – an jene in Engelberg OW und Surenen UR bedeutet. Diese Gebietserweiterung bereichert die Vielfalt der Geschmacksrichtung der Produkte.
Nachhaltigkeit im Absatz
Die Alpkäser sind, bezogen auf die örtliche Infrastruktur, mit dem Besuch und dem Umsatz sehr zufrieden. «Am Sonntag war zeitweise ein rechter Ansturm festzustellen», berichtet Alpkäserpräsident Paul Barmettler. Mit über 2,5 t Alpkäse in kleineren oder grösseren Posten übersteigt die Menge den Vorjahresumsatz. Hinzu kommen zahlreiche Bestellungen von Kunden für spätere Lieferungen. Beliebt sind Käse als Geschenke, besonders Käse im roten «Fazzeneetli», im Nastuch, wie es die Burschen zur Nidwaldner Tracht tragen.
Drei Betriebe boten Geisskäse als Spezialität in verschiedenen Variationen an. Josef Waser produziert den Geisskäse auf Oberfeld, Bannalp. Er freut sich, dass seine Kreation – «mit wild gewachsenem Schnittlauch», wie seine Frau Rita betont – Anklang findet und Komplimente auslöst. Alpkäse mit Schnittlauch produziert auch Jost Barmettler auf der Musenalp in Niederrickenbach. «Die Versuche mit verschiedenen Kräutern brachten nicht den erwünschten Erfolg», zieht Jost Barmettler Bilanz über seine Tests. Die Nidwaldner Alpkäser bieten Informationen zu ihrem «Märcht» und zur Nidwaldner Alpwirtschaft auf ihrer Homepage www.alpchaes.ch an.
Text: Josef Niederberger