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Regionale Alpmilch und weitere Spezialitäten erfreuten sich am Alpchäsmärcht in Beckenried regen Zuspruchs des Käuferpublikums, das teils von weither anreiste. Alpchäs-Fondueplausch und Bauernfrühstück krönten das kulinarische Ereignis.
Gediegenes Ambiente herrschte im alten Schützenhaus. Bereits zum zehnten Mal genoss der Nidwaldner Alpchäsmärcht Gastrecht im heimeligen Holzbau. Über Käse wurde diskutiert. Allerdings nicht nur. Bratkäse und Käseteller bildeten begehrte Angebote. Der speziell festliche Alpchäs-Fondueplausch mit musikalischer Unterhaltung aus Anlass des kleinen Jubiläums verzeichnete eine Rekordbeteiligung. Etwa 190 Personen erfreuten sich am Sonntag am währschaften Bauernfrühstück. Wichtig für die Alpkäser sind an der Marktveranstaltung die Kundenkontakte, die Nachhaltigkeit der Werbeplattform. Besucher aus allen Gegenden der Schweiz und aus Deutschland liessen sich die besondere Marktstimmung nicht entgehen. Die Kunden schätzten auch die Bauernhofprodukte, Geschenkartikel, regionale Fleischprodukte und die Weindegustation. Leider ist derzeit kein Platz für weitere interessierte Anbieter vorhanden.
Träger der Veranstaltung ist die Interessengemeinschaft (IG) Nidwaldner Alpkäser. Sie wird von Paul Barmettler präsidiert. Er ist selber aktiver Alpkäser auf der Alp Bleiki am Buochserhorn. Mitglieder der IG sind Alpkäser im Engelbergertal und von Alpen im Gebiet Beckenried-Emmetten. Mit viel Idealismus arbeiten sie an Möglichkeiten zur besseren Wertschöpfung. Dazu zählt auch die Lagerung des Käses. Einige Alpkäser nutzen einen naturbelassenen Felsenkeller in Ennetbürgen, der früher der Mostlagerung diente. Er trägt die Jahreszahl 1882. Im Winter bleibt die Temperatur bei sechs bis sieben Grad, im Sommer bei maximal 16 Grad Celsius.
Geschätzt werden von den Kunden die Vielfalt beim Angebot und die Geschmacksnuancen des Nidwaldner Alpkäses. «Hingegen wünschen Grossabnehmer diese Unterschiede bei den Käseeigenschaften nicht», so OK-Präsident Barmettler. Individuelles Vorgehen ist auch bei der Herstellung des Käses festzustellen: Die einen verwenden verschiedene Typen von Rohmischkulturen aus Liebefeld, während andere Käser mit der Fettsirtenkultur erfolgreich sind. Gesprächig ging es zu und her an den Ständen und beim gemütlichen Beisammensein in der Festwirtschaft. Das Verkosten der Produkte war gleichsam eine imaginäre Alpwanderung. Otto Borner aus Stans ist treuer Besucher: «Jedes Jahr komme ich an den Markt, schon wegen der Stimmung. Ich kaufe Käse für Eigenbedarf und als Geschenke. Im Sommer auf Wanderungen treffe ich die Alpkäser, die hier ihre Produkte anbieten. Im letzten Sommer wiederholten wir die Schulreise, die vor 60 Jahren zur Alp Haghütte auf Sinsgäu führte.» Im ähnlichem Sinne äussert sich auch Hans Nufer aus Dallenwil: «Man hat eine Beziehung zu den Alpkäsereien und kennt die Leute hier.»
Die Alpkäser sind, bezogen auf die örtliche Infrastruktur, mit dem Besuch und dem Umsatz sehr zufrieden. «Am Sonntag war zeitweise ein rechter Ansturm festzustellen», berichtet der glückliche Alpkäser-Präsident Paul Barmettler. Mit nahezu drei Tonnen Alp- und Bergkäse in kleineren oder grösseren Posten übersteigt die verkaufte Menge den Vorjahresumsatz. Hinzu kommen zahlreiche Bestellungen von Kunden für spätere Lieferungen. Reifer Sbrinz und rezenter Käse allgemein erfreuten sich grosser Nachfrage.